Best in Class

Best in Class

Interview mit Edward Robinson und Peter Grimann von UPM

Wir stehen auf Müll! Nicht nur im Sinn unserer Vorliebe, wertvolle Rohstoffe wiederzuverwerten und zu recyceln, sondern auch im physischen und wahrsten Sinne des Wortes: denn die Terrassendielen im Außenbereich unserer Materialwelt, auf denen wir bei raumprobe gerne Feste feiern, bestehen aus Kunststoff- und Papierabfällen. In Finnland entwickelt und in Deutschland hergestellt setzt das Unternehmen UPM bei seinen Dielen auf nachhaltige und intelligente Produktlösungen. Und mit 25 Jahren Garantie, dem geringen Instandhaltungsaufwand und der Möglichkeit zur erneuten Wiederverwendung machen die Produkte ihrer Verwandtschaft aus Vollholz echte Konkurrenz. Nur um es noch mal zu betonen: Wir stehen drauf!

Wofür steht UPM?

UPM führt die Bio- und Forstindustrie in eine nachhaltige, von Innovationen geprägte und spannende Zukunft. Wir entwickeln erneuerbare und verantwortungsvolle Lösungen, die fossile Materialien ersetzen, indem wir Reststoffe und Nebenströme optimal weiterverwerten. Wir setzen auf nachwachsende und biologisch abbaubare Rohstoffe zur Fertigung von recyclingfähigen Alltagsgegenständen und Materialien.

Im Jahr 2005 entwickelte UPM in Finnland ein neues nachhaltiges Material, das mehreren Anforderungen gerecht werden musste:
Ein Terrassenbelag aus Verbundwerkstoff mit besseren technischen Leistungseigenschaften als herkömmliche WPC-Produkte (aus Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffen), sowie das Recycling von Abfallgemischen aus Papier, Kunststoff, Silikon und Tinte, die bei herstellenden Unternehmen selbstklebender Etiketten. So wurde UPM ProFi ins Leben gerufen.

Welche Bereiche werden in Eurem Produktportfolio abgedeckt?

Bei UPM ProFi produzieren wir nachhaltige Terrassendielen aus Verbundwerkstoff aus europäischen Abfällen auf Kunststoff- und Papierbasis. Die UPM ProFi Produktreihe hat den Anspruch, die beste ihrer Art zu sein. UPM ProFi Dielen werden in Deutschland hergestellt. Sie sind in verschiedenen, hochwertigen Ausführungen erhältlich. Mit ihrem klaren Design stellen UPM ProFi Terrassendielen die moderne Alternative zu herkömmlichen Dielen dar. UPM ProFi Piazza kombiniert bessere Farbbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Verschmutzung mit einer modernen Holzoptik. 

Alle UPM ProFi Dielen sind doppelt geschützt. Sie verfügen über eine weitestgehend fleckenbeständige Oberfläche und einen äußerst haltbaren Kern und behalten ihre solide Struktur selbst bei direktem Bodenkontakt oder unter Wasser. Manche mögen dies als „Overengineering“ bezeichnen. Wir nennen es schlicht „Best in Class“.

Ihr setzt auf nachwachsende und biologisch abbaubare Rohstoffe. Wieso ist Euch das Thema Nachhaltigkeit so wichtig?

Nachhaltigkeit ist das, was uns antreibt. UPM ProFi ist das fortschrittlichste Verbundwerkstoff-Terrassendielen Herstellunternehmen mit Schwerpunkt auf die Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für kunststoffbasierte Abfälle in Europa. Wir verwenden europäische Kunststoffabfälle und verwandeln diese zu einem außergewöhnlichen Produkt für den Außenbereich. Durch Ihre Entscheidung für UPM ProFi wird die Kundschaft Teil der Lösung für den Kunststoffabfall in Europa und kann somit selbst zu einer nachhaltigeren Lebensweise beitragen.

Seit 2020 sind wir Teil der europäischen Circular Plastics Alliance und unterstützen damit die Bemühungen, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.

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Für Architekturschaffende sind besonders die WPC-Terrassendielen spannend. Wofür steht WPC und was sind die Vorteile des Materials?

WPC im herkömmlichen Sinne steht für Wood Polymer Composite, also ein Gemisch aus Holzfasern und Kunststoff. Die Holzfasern dienen hier als Füllmaterial. In der Regel kommen dabei frische Kunststoffe und Holzfasern aus der Sägeholzproduktion, also klassische Sägenebenprodukte, die auch anderweitig eingesetzt werden können, zum Einsatz. Wir hingegen verwenden recycelte Kunststoffe, z.B. alte, geschredderte Shampooflaschen. Als Füllmaterial kommt bei uns keine Holzfaser zum Einsatz, sondern Abfälle aus der konzerninternen Etikettenproduktion, die ansonsten auf Mülldeponien landen würden. Im Gegensatz zu vielen WPC-Dielen, die aus China oder den USA importiert werden, tragen unsere Dielen dazu bei Europas Abfallproblem zu lösen. 

Unsere Terrassendielen aus Verbundwerkstoff haben gegenüber klassischen Holzterrassendielen einige Vorteile: Sie sind dimensionsstabiler, da sie nicht arbeiten wie Holz und sich nicht verziehen. Sie splittern und vergrauen nicht, und sie werden nicht durch holzabbauende Organismen wie z.B. Pilze oder Insekten, angegriffen. Es ist nicht nötig unsere Dielen zu schleifen oder zu ölen, der Pflegeaufwand für den Kunden ist minimal. Zudem bieten wir für unsere Dielen eine Garantie von bis zu 25 Jahren, die je nach Produkt auch eine Farb- und Fleckenbeständigkeit beinhaltet.

Wie können wir uns die Produktion einer WPC-Terrassendiele vorstellen, und was haben Etikettenreste damit zu tun?

UPM ProFi Terrassendielen werden in Bruchsal in der Nähe von Karlsruhe hergestellt. Die Produktion beginnt in unserer Rohmaterialhalle. Von hier werden Etiketten, die entweder in gepressten Ballen oder auf Rollen angeliefert werden, über ein Förderband in den sogenannten Schredder-Raum transportiert, wo sie zu kleinen Fasern verarbeitet, also geschreddert, werden. 

Über ein Röhrentransportsystem gelangen diese Fasern in einen Mischer, wo sie zusammen mit recyceltem Kunststoff und verschiedenen Produktionshilfsmitteln zu einer einheitlichen Masse vermischt werden. Diese Masse gelangt über ein weiteres Fördersystem zu den Produktionsmaschinen, den so genannten Extrudern. In den Extrudern wird diese Masse unter hohem Druck und Hitze vermischt, wodurch diese aufschmilzt und formbar wird. 

Während des Vermischens wird sie mittels Schnecken zum Ende des Extruders befördert. An dessen Ende ist ein Werkzeug installiert, wodurch die Diele ihre endgültige Form erhält. Nach dem Werkzeug durchläuft die Diele einen Abkühlprozess. Nach einer strengen Qualitätskontrolle kann die fertige Diele nun auf eine Palette gestapelt werden.

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Könnt Ihr uns sagen wie viel Plastik- und Papiermüll in einem Quadratmeter Eurer Dielen stecken?

In einem Quadratmeter unserer Dielen stecken ca. 14 kg Papier- und Plastikabfälle. Zusätzlich wird dabei eine Menge von ca. 23 kg CO2 gebunden.

Was gibt es in Bezug auf den Untergrund zu beachten?

Im Prinzip gilt für den Untergrund das gleiche wie bei allen Terrassen. Er muss stabil, lastverteilend und eben sein. Natürlich muss man sich bei der Verlegung der Dielen an unsere Verlegeanweisung und die geltenden baurechtlichen Vorschriften halten.

Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben Planende bei den Dielen?

Dadurch, dass die Dielen sich wie Holz be- und verarbeiten lassen, können sie auch mit der gleichen Freiheit wie Holz geplant werden. Bei der Gestaltung der Terrasse ist auch unser neuer Terrassenkonfigurator sehr hilfreich. Damit kann man nicht nur Terrassen gestalten, die quadratisch, praktisch und gut sind, sondern sich auch in anderen Formen ausprobieren. Mit der Freiformgestaltung hat jede Person die Möglichkeit seine Terrasse entsprechend der Wünsche und Vorstellungen zu planen und bekommt am Ende eine genaue Auflistung des Materialbedarfs für das jeweilige Projekt. Die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten sorgen für den letzten Schliff.

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Was passiert am Lebensende einer Diele?

Unsere Dielen sind recycelt und voll recycelbar. Somit können sie nach dem Ende ihres Produktlebenszyklus von uns wiederverwendet werden. 

Die Dielen werden geschreddert und dem Produktionsprozess wieder zugeführt. Schon heute passiert dies mit Dielenabschnitten, die bei der Produktion anfallen. So entsteht in der Produktion kein Abfall, da auch die Späne, die beim Zuschneiden der Dielen entstehen, wiederverwendet werden.
Im nächsten Schritt werden wir noch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit namhaften UPM ProFi Händlern ein Rücknahmesystem für Dielenabschnitte, die bei der Verlegung einer Terrasse anfallen, einführen. So können Handwerkende und auch Endverbrauchenden ihren Verschnitt kostenlos entsorgen und tun dabei noch etwas Gutes für die Umwelt. 

In unserem Pilotprojekt erproben wir ein System, um die Dielenabschnitte einzusammeln und sie wieder der Produktion zuzuführen. Somit verbleibt der eingesetzte Papier- und Plastikabfall dauerhaft in unserer nachhaltigen UPM ProFi Kreislaufwirtschaft.

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Nachhaltigkeit wird bei UPM ProFi schon immer großgeschrieben. Seit 2007 ist UPM ProFi, der europäische Hersteller hochwertiger WPC-Produkte, ein Vorreiter darin, Materialien, die normalerweise auf Deponien oder durch Verbrennung entsorgt werden, ein qualitativ hochwertiges und langes zweites Leben zu geben. Als Teil von UPM - The Biofore Company ist UPM Biocomposites bestrebt, erneuerbare und verantwortungsvolle Lösungen anzubieten, durch die die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringert werden kann. Für die Produkte im Außenbereich verwendet das Unternehmen einen hohen Anteil an recycelten und recyclingfähigen Materialien – so nimmt sich UPM des Problems der Kunststoffabfälle an und reduziert die Menge an freigesetztem CO2.

Bild: Edward Robinson, Director UPM ProFi

 

UPM Biocomposites

Industriestraße 78
76646 Bruchsal
Deutschland

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Bilder © UPM

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