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Hochzeitsturm

Uwe Schröder Architekt
Projektangaben
Einreichungskategorie
  • Material
Materialklassen
Anwendungsklassen
Materialeinsatz
  • Klassiker & Tradition
  • Ökologie & Nachhaltigkeit
  • Verfahren & Detail
Projektbeschreibung
Der Hochzeitsturm ist eine der „16 Stationen“ im Rahmen des Projektes der Remstal Gartenschau 2019. Errichtet wurde er auf einer der für das Remstal typischen Streuobstwiesen oberhalb der Ortschaft Plüderhausen. Ausgangspunkt des Entwurfs war die örtliche Tradition der Hochzeitswiese. In Plüderhausen wurde der alte Brauch wiederbelebt, dass Paare nach der Eheschließung gemeinsam einen Obstbaum pflanzen. Diesem lokalen Ritus wurde mit dem Turmbau ein einprägsamer architektonischer Rahmen gegeben: Das Äußere des Turmkörpers aus weiß engobiertem Ziegel kontrastiert mit dem gleichen, aber rotbelassenen Backstein in dem durch zwei schlanke Spitzbögen betretbaren Innern des Bauwerks. Der kleine Innenraum öffnet sich mit zwei fensterartigen Öffnungen zu den Seiten und mit einem hohen Spitzbogen ins Tal.

Mit Gestalt und Ausstattung des Turms wurde der ländliche Brauch um weitere Elemente erweitert: Die Paare betreten nebeneinander durch zwei Bögen den Turm, können eine Glücksmünze durch einen messinggefassten Schlitz im Turmboden werfen, suchen dann mit Blick auf Ort und Tal einen Platz für den zu pflanzenden Baum, ergreifen schließlich jeweils einen an zwei seitlich angebrachten Ringen befestigten Spaten und schreiten dann gemeinsam durch den großen Spitzbogen den Hang hinab zum ausgewählten Pflanzort.
Die Gemeinde Plüderhausen bietet inzwischen vor dem Turm standesamtliche Eheschließungen an.
Materialpreis 2021
Warum wurde das Material gewählt?
Im Wesentlichen verlangt die Konstruktion mit dem Backstein nach Bogen und Gewölbe. Öffnungen unter Bögen lassen Wände schwer erscheinen. Fließend werden Lasten über den Bogen in Wand und Pfeiler umgelenkt. Das „Fließen“ lässt die Wand gleichsam im Grund wurzeln und aus ihm herauswachsen.
Welche besondere Qualität erzielt das Material?
Anders als die rechtwinkelige Öffnung, welche die Wand lediglich aussticht und abzieht, scheint der Bogen die Öffnung auszudehnen, und in Pfeilern zu bündeln, weswegen wohl auch das Massiv des monolithischen Baus im Raum der Öffnung noch spürbar zu sein scheint.
Was macht den Materialeinsatz besonders?
In besonderer Weise zeichnen Bogen und Gewölbe die innere Räumlichkeit der Wand aus: Der schützende und bergende Charakter der umschließenden und zugleich öffnenden Geste wirkt sich raumintensivierend aus. Der Bogen fokussiert die Mitte, durch welche der Blick und die Bewegung führen.
Verortung
Lochtobel
53655 Plüderhausen
Deutschland
Materialien
Wasserstrich Klinker
Ziegelei-Hebork GmbH & Co.KG
Holzschindeln, Eiche
Theo Ott GmbH
Büroangaben
Uwe Schröder Architekt
Kaiserstraße 25
53113 Bonn
Deutschland
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