Haltbarer dank Wärme
Die Finnen sind die Pioniere der Thermoholz- Produktion. So sagt es zumindest Lunawood. Der Hersteller bietet ein Terrassensystem mit unsichtbarer Befestigung an.
Schon die Wikinger wussten, dass Holzpfähle zum Bau von Schutzwällen durch Brennen der Oberfläche haltbarer gemacht werden konnten. Diese Art der thermischen Modifikation war natürlich etwas grob. Heute ist man deutlich weiter: Das technische Forschungs - institut Finnlands VTT erforschte industriell nutzbare Verfahren. Eines davon wurde Ende der 1990er-Jahre patentiert und die Thermoholz-Marke „Lunawood“ ins Leben gerufen. Als Rohmaterial werden PEFC-zertifizierte Kiefer und Fichte aus Finnland verwendet. Unter Einsatz hoher Temperaturen (190 bis 212 °C) und Wasserdampf wird das Holz so modifiziert, dass es deutlich haltbarer und langlebiger wird. Die so gewonnenen Produkte enthalten keinerlei chemische Zusätze. Durch die thermische Modifizierung sind die damit gewonnene Thermokiefer und Thermofichte deutlich formstabiler, als die Eigenschaften des Ausgangsholzes vermuten lassen. Ein Grund dafür ist der verringerte Gleichgewichtsfeuchtegehalt, durch den das Thermoholz dimensionsstabiler ist und somit seine Form wesentlich besser behält als unbehandeltes Holz. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die thermische Modifikation dem Holz das Harz entzogen wird. Das fertige Thermoholz ist im Prinzip harzfrei und harzt selbst bei hohen Temperaturen nicht aus. Und last but not least: Die Resistenz gegen Fäulnis wird deutlich verbessert. Die modifizierten Hölzer sind somit für den Innen- und Außenbereich in jedem Klima einsetzbar.
Beitrag der Serie Werkstoffportrait in der BM, Konradin Verlag, Ausgabe 04/21
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