Baumwolle
Baumwolle wird aus den Samenkapseln der Baumwollpflanze gewonnen. Die Qualität hängt von der Faserlänge ab. Je länger die Faser, umso besser und teurer ist die Baumwolle.
Baumwolle ist sehr strapazierfähig, reißfest und widerstandsfähig gegen Hitze. Ein besonderes Kennzeichen der Baumwolle ist ihre gute Saugfähigkeit. Sie kann ca. 20% ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen und bis zu 65% ohne zu tropfen. Sie trocknet jedoch langsam.
Durch Mercerisieren (Behandlung mit Natronlauge bei gleichzeitigem Spannen) erhält die Baumwolle einen leichten Glanz, die Reißfestigkeit und die Saugfähigkeit werden zusätzlich erhöht.
Baumwolle wärmt nicht besonders gut. Durch aufrauen kann das Warmhaltevermögen verbessert werden. Baumwolle knittert stark und kann bei der Wäsche sehr stark einlaufen. Durch spezielle Behandlung – die Veredelung – kann Baumwolle schrumpffrei und knitterarm (pflegeleicht) werden.
Der Preis von Baumwollstoffen hängt zum einen von der Faserlänge, zum anderen von der Veredelung und Verarbeitung ab. Baumwolle wird in Europa seit Mitte des 16. Jahrhunderts genutzt.
Leinen
Die Leinenfaser wird aus dem Stängel der Flachspflanze gewonnen.
Leinen hat eine sehr glatte Oberfläche und ist dadurch matt glänzend, wenig schmutzanfällig und fusselt nicht. Es ist sehr saugfähig, kann bis zu 23% Nässe speichern und gibt Feuchtigkeit schnell wieder ab. Leinen ist sehr strapazierfähig und nass noch reißfester als trocken. Allerdings ist Leinen durch den Pflanzleim steifer und härter als Baumwolle und knittert. Die entstehenden Knitter werden als edel angesehen.
Da die Gewinnung der Leinenfasern recht aufwendig ist, ist Leinen ein recht teures Material. Die meisten Leinenstoffe sind nicht zu 100% Leinen, sondern haben entweder einen Baumwoll-, Seide- oder Chemiefaseranteil. Das macht den Stoff oft etwas weicher und knitterarmer.Leinen ist als Bekleidungsstoff bereits seit der Jungsteinzeit bekannt und neben Leder, Fell und Wolle, einer der ältesten Bekleidungsmaterialien.