Bereits heute entwickeln sich daraus neue Geschäftsfelder. Beispielsweise gehen Firmen dazu über ihre Produkte nicht mehr zu verkaufen, sondern nur noch deren Nutzung in Rechnung zu stellen. Nach Gebrauch führen sie das (sortenrein eingebaute) Material wieder in den eigenen Prozess zurück. So entwickelt die Firma Desso Teppichfliesen derart, dass sie zu 100 Prozent wiederverwertbar sind, das heißt ohne Qualitätsverlust zu neuen Teppichfliesen werden können. Das Produkt stellt daher durch eine weitblickende Gestaltung (Verlegung ohne Kleber) und Zusammensetzung eine Rohstoffquelle dar, warum also verkaufen? Dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft folgend entwickeln diese Unternehmen Know-how und Technologien und vermarkten diese Innovation. In diesem Umdenken liegt eine enorme Chance den Bausektor zu revolutionieren sowie komplett neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die zuvor erwähnte Entwicklung neuer Konstruktionsprinzipien versteht sich dabei als Grundlage, um die kreislaufgerechte Entnahme der Rohstoffe auch technologisch zu ermöglichen. Ist dieser Zustand einer wirklich kreislaufgerechten Bauwirtschaft erreicht, gilt es, ein digitales Katastersystem aufzubauen, damit zukünftige Generationen auch wissen, wo welche Materialien in welcher Menge und wann verfügbar sind.
Bild: Die Kunststoffplatten im Badezimmer hatten ein Vorleben als Schnittbrett, Trinkflaschenverschluss oder Verpackung, © Zooey Braun