Ökologischer Hausbau

Ökologischer Hausbau

Wie Sie mit natürlichen Materialien Energie sparen können

Gastbeitrag von Walter Fürthauer, BauMaster

Wer ein Haus baut, möchte möglichst lange Freude daran haben. Dabei kommt es allerdings nicht nur auf die Stabilität und Langlebigkeit des Hauses an. Eine energieeffiziente Bauweise kann dafür sorgen, dass sich auch die Preise für Strom und Heizen in Grenzen halten. Langfristig sparen Bauleute damit Kosten ein. Wir zeigen Ihnen, worauf es beim ökologischen Hausbau ankommt und mit welchen natürlichen Materialien Sie gut beraten sind.

Was ist mit ökologischem Hausbau eigentlich gemeint?

Unter dem Begriff „ökologischer Hausbau“, oder „grüner Hausbau“, versteht man eine energieeffiziente Bauweise, die auf einen möglichst geringen Energieverbrauch und die Verwendung natürlicher Materialien setzt.

Im Zuge der Planung und der Bauarbeiten wird stets auf die Wechselwirkungen zwischen dem Gebäudebau, der darin lebenden Menschen sowie der bebauten Umwelt und der darin befindlichen Ökosysteme geachtet. Am Ende steht eine Bauweise, die so wenig wie möglich in den natürlichen Kreislauf eingreifen soll.

Gesetzliche Bestimmungen sind in dem 2023 neu definierten deutschen Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu finden. Demnach darf ein effizientes Gebäude maximal 55 % der Primärenergie eines vergleichbaren Referenzgebäudes mit Durchschnittswerten verbrauchen. Davon betroffen sind sowohl Wohngebäude als auch nicht für Wohnzwecke genutzte Gebäude, wie etwa reine Bürogebäude. Weitere Informationen zu den gesetzlichen Grundlagen finden Sie hier.

Welche Materialien bieten sich an?

Bei grünen Bauvorhaben liegt der Fokus auf der Verwendung ökologisch nachhaltiger Ressourcen und Materialien. Doch welche Vorteile bringen diese überhaupt? Wir klären auf.

Holz

Holz ist ein weit verbreitetes Material im ökologischen Hausbau, da es ein nachwachsender Rohstoff ist und eine geringe CO₂-Bilanz aufweist. Es wird vor allem für den Bau von tragenden Strukturen, Dachstühlen, Fassadenverkleidungen und Innenräumen verwendet. Darüber hinaus bietet es eine gute Wärmedämmung, lässt sich einfach verarbeiten und nach Ende seiner Lebensdauer wiederverwerten.


Lehm

Lehmbaustoffe in Form von Lehmziegeln und Lehmputz aus natürlichen Rohstoffen haben hervorragende ökologische Eigenschaften. Neben der Möglichkeit der Wiederverwertung wirken sie sich obendrein positiv auf das Raumklima aus, indem sie die Feuchtigkeit im Raum regulieren und Schall zurückhalten.

Kork

Kork ist ein umweltfreundliches Material, das aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Es kann für die Dämmung von Böden und Wänden eingesetzt werden und ist sowohl wärme- als auch schalldämmend. Zudem ist Kork ressourcenschonend, da die Korkeichen nach der Ernte weiterleben und neue Rinde produzieren.

Warum sollte ich ökologisch bauen?

Die Gedankengänge und Motivationen, die hinter der Entscheidung für einen ökologischen Hausbau stehen, sind vielfältig. Wir stellen Ihnen ein paar der wichtigsten Gründe vor:


Energiekosten senken

Als allererstes können Sie in energieeffizienten Häusern über die Jahre eine ordentliche Summe an Strom- und Heizkosten sparen. Das kommt Ihnen gerade bei den aktuell teils sehr stark schwankenden Energiepreisen durchaus gelegen.

Zwar müssen Sie für gewöhnlich erst einmal etwas mehr in moderne und nachhaltige Methoden investieren. Dafür zahlen sich diese langfristig aus. Denn wer weniger Energie verbraucht, muss folglich weniger Energie bezahlen und senkt damit seine Kosten kontinuierlich.


Nachhaltige Ressourcennutzung

Beim grünen Bauen wird darauf geachtet, hauptsächlich natürliche Materialien zu wählen und diese bestmöglich zu verwerten. Dadurch wird der Ressourcenverbrauch niedrig gehalten, was nicht zuletzt der Umwelt zugutekommt. Nachhaltige Baumaterialien zeichnen sich dadurch aus, dass sie wiederverwendet oder recycelt werden können oder bereits regenerativ hergestellt wurden.

Mit einer energieeffizienten Bauweise schonen Sie also nicht nur Ihr Bankkonto, sondern verringern damit gleichzeitig Ihren ökologischen Fußabdruck.


Positive Auswirkungen auf die Gesundheit

Ökologische Gebäude sind in der Regel gut isoliert und verfügen über effiziente Heiz- und Kühlsysteme. Dadurch wird ein angenehmes Raumklima geschaffen, das dazu beiträgt, das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern. Dadurch fällt es leichter, sich zu entspannen und den Stress des Alltags zu vergessen. Außerdem werden natürliche und nachhaltige Materialien verwendet, die frei von schädlichen Chemikalien sind.


Hohe Wohnqualität

Im ökologischen Hausbau wird viel Wert auf eine gesunde Luftqualität in den Innenräumen gelegt. Diese wird durch die Verwendung ungiftiger und emissionsarmer Baustoffe, Farben und Lacke sichergestellt. Saubere Luft verringert das Risiko für die Entstehung von Atemwegserkrankungen oder Allergien.

Ein weiteres Plus bringt der Einsatz feuchtigkeitsbeständiger Materialien gepaart mit dem Einbau eines hochwertigen Belüftungssystems. Denn dadurch wird das Risiko von Schimmelbildung stark reduziert. Schimmel bildet sich nämlich meist an kalten Oberflächen mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Wer Schimmelstellen bei sich im Haus entdeckt, sollte sich schnellstmöglich um die Behebung des Problems kümmern. Hierdurch können nämlich ernsthafte gesundheitliche Probleme ausgelöst werden.


Technologischer Fortschritt

Dank ständiger technologischer Weiterentwicklung anhand von neuen, frischen Ideen und kreativen Lösungsansätzen sind heutzutage Dinge möglich, von denen Generationen vor uns nur träumen konnten. Mittels Smart-Home-Technologie lassen sich die Vorgänge im Eigenheim kinderleicht überwachen. Doch nicht nur bei Bedenken in puncto Sicherheit bieten Smart Homes die optimale Lösung. 

Durch Heizungs- und Klimasteuerung sowie automatisierte Vorhänge und Rollläden können Sie ebenso Energie sparen. Eine optimierte Heizung oder Kühlung der Wohnräume je nach Tageszeit und Außentemperatur reduziert den Verbrauch und sorgt für eine angenehme Raumtemperatur. Speziell im Sommer können Räume bei intensiver Sonneneinstrahlung mit nur einem Klick abgedunkelt werden, wodurch die Hitze draußen gehalten wird.

Kosten senken und die Umwelt schonen!

Wer sein Haus auf ökologische und energieeffiziente Art und Weise baut, profitiert gleich auf mehreren Ebenen. Zum einen stellen die niedrigeren Energiekosten einen ausschlaggebenden Pluspunkt dar. Gleichzeitig tun Sie auch der Umwelt etwas Gutes und schonen wertvolle Ressourcen. Zu guter Letzt wirkt sich die ökologische Bauweise positiv auf das Wohnklima und damit auf den Wohlfühlfaktor in Ihrem Zuhause aus.





Bmstr. Walter Fürthauer ist einem erfahrenen Baumeister und Projektleiter von Hoch-, Wohn- und Betriebsbauten. Er hat sein umfangreiches Know-how in die Entwicklung von BauMaster® investiert - einer Bauprojektmanagement-Software, die sämtliche Bedürfnisse von Bauverantwortlichen von der Bauplanung bis zur Objektübergabe erfüllt. BauMaster zielt darauf ab, durch fortschreitende Digitalisierung und vernetzte Prozesse die Effizienz und Qualität von Bauprojekten zu steigern.

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