Fotogene Akustik

Fotogene Akustik

Interview mit Joshua Lüderitz von Max Q

Ein essenzielles Thema im Bereich der Innenarchitektur ist und bleibt die Akustik. Werden zusätzlich dazu ein cleaner Look und geschlossene Oberflächen gewünscht, so muss man nicht mehr lange nach einer Lösung suchen: Max Q bietet höchst absorbierende, mikroperforierte Holzprodukte. Auch in der raumprobe kommt die Akustiklösung aus dem Hause Tandem Acoustics zum Einsatz. Überzeugen Sie sich selbst von der hohen Qualität und kommen Sie vorbei. Hier erfahren Sie vorab, was Sie erwartet.

Max Q, Tandem Acoustics und Valchromat – wie hängt das alles zusammen?

Dieser Zusammenhang ist leicht erklärt: Max Q GmbH produziert und vertreibt Tandem Acoustics und präsentiert Valchromat, ein in der Masse durchgefärbtes MDF mit vollkommen neuen Eigenschaften ohne die ästhetische Anmutung zu verändern.

Die Wortmarke Tandem Acoustics steht für ein geschütztes Herstellverfahren. Mithilfe der mikroperforierten Oberfläche entsteht ein Breitbandabsorber. Als bevorzugtes Trägermaterial dienen uns dabei MDF Platten. Max Q GmbH ist Inhaber der Marke und gleichzeitig Hersteller. Vertrieben wird weltweit.

Mit Valchromat verbindet uns der Pioniergeist – der Erste zu sein, der Treiber einer neuen Entwicklung. Der portugiesische Hersteller ist Pionier im Nischenmarkt von durchgefärbtem MDF. Wir sind die Ersten, denen es gelang, Lochkanäle mit einem Durchmesser von 0,5 mm in Valchromat MDF mit einer Dicke von bis zu 19 mm einzubringen und daraus einen Breitbandabsorber zu kreieren: Tandem Acoustics.

Ihr nutzt das Material Valchromat, eine durchgefärbte MDF Platte. Welche überzeugenden Eigenschaften bringt dieses Material mit und was habt Ihr an der klassischen Valchromat-Platte verändert, um die akustische Wirksamkeit zu erzielen?

Architekten, Planer und Designer bevorzugen Valchromat wegen der intensiven, gleichmäßigen Farben. Sie begeistern sich ob der haptischen Wahrnehmung. Sie heben die unnachahmliche ästhetische Wirkung im Raum hervor. Das inspiriert sie bei ihren Entwürfen.

Wir schätzen an Valchromat, dass es beim Bearbeiten keine Überraschungen gibt. Das Material erweist sich in allen Phasen des Arbeitsprozesses als homogen und zuverlässig.

Unsere Mikro-Perforationstechnik wird nicht als invasiv wahrgenommen, lässt jedem Werkstoff seine Authentizität, bewahrt seine Ästhetik. Die entscheidenden Arbeitsschritte hin zum Breitbandabsorber finden im Verborgenen statt. Mithilfe von Nuten auf der Rückseite werden die Mikrolöcher auf der Sichtseite verbunden. Die Luft, der Schall können fließen.

Diese Herstell-Methode gab dem Absorber den Namen: Tandem Acoustics.

Die Perforation macht das Produkt aus. Welche Möglichkeiten stehen den Planenden zur Verfügung? Besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Anordnung der Perforation zu bestimmen?

Mit dem Lochbild dynan0.5-2,7D (Loch Ø 0,5 mm, Achse 2,7 mm diagonal), immer über die gesamte Fläche, befindet sich Tandem Acoustics in der Absorberklasse A. Ein ausgereiftes, erprobtes und bewährtes Akustik-Element der höchsten Stufe.

Unser Anspruch – Akustik ohne Spuren – also unsichtbare Maßnahmen und trotzdem akustisch wirksam, würde individuelle Lochbilder nicht sinnvoll erscheinen lassen. Dafür müssten auch stets neue Messungen im Schall – Labor erfolgen. Ein aufwändiger Prozess mit hohen Kosten verbunden.

Für unser Standard-Lochbild existieren umfangreiche Prüfzeugnisse, TÜV geprüft. Diese Zeugnisse sind immer Voraussetzung aller Aufträge.

Wie seid Ihr auf diese Produktidee gekommen? Wolltet Ihr einem Material, das nicht akustisch wirksam ist, diese Fähigkeit verleihen? Oder hattet Ihr zum Ziel, einer MDF-Platte eine material-untypische Fähigkeit zu verleihen?

Für diese Frage bin ich dankbar. So kann ich über unsere selbst gestellte Aufgabe berichten, ständig daran zu arbeiten Kosten zu senken, Prozesse zu vereinfachen, umweltfreundlich zu gestalten.

Dazu gesellt sich noch gleichrangig die Aufgabe, Material und Oberflächen mit neuen Funktionen auszustatten.

Dieser letzte Punkt ist uns mit Valchromat gelungen, das bestätigen unsere Kunden. Wie schon zuvor gesagt, das besondere unseres Verfahrens ist, die Ästhetik von Valchromat bleibt erhalten, Architekten und Designer können ihre planerischen Freiräume voll ausschöpfen. Gleichberechtigt dazu werden die Anforderungen der Akustiker erfüllt. Unlängst bescheinigte uns ein Architekt: „Was Sie da machen, ist fotogene Akustik.“

MDF-Platten werden hauptsächlich im Möbel- und Innenausbau eingesetzt. Ist es mit Eurem Material demnach möglich akustisch wirksame Möbel herzustellen?

Unsere Tandem Acoustics Technik wird bevorzugt im Frontenbereich eingesetzt. Auch Möbelrückwände, sofern die Möbel frei im Raum stehen, sind wirkungsvolle Schallabsorber, dank Tandem Acoustics. Wie wir feststellen, werden vermehrt auch vorhandene Schränke nachgerüstet. Akustisch ruhige Räume nehmen die Nutzer zunehmend als Qualität der Räume wahr. Das Bewusstsein dafür wächst. Wir bieten dazu erprobte Lösungen.

Zum Thema Nachhaltigkeit: Ihr bezeichnet Euer Material als ressourcenschonend. Könnt Ihr das genauer erklären?

Wir vergleichen dabei unser Herstellverfahren mit dem marktüblichen Herstellverfahren unserer Marktbegleiter im Bereich der mikroperforierten Oberflächen.

Mikroperforationen erfordern grundsätzlich dünne Medien, bis maximal 0,5 mm Dicke, sofern der Lochdurchmesser 0,5 mm beträgt. Die eiserne Regel für das Lochstanzen lautet: Die Material Stärke des Mediums darf nie über dem Durchmesser der Löcher liegen, sonst droht Werkzeugbruch.

Es gelang uns erstmalig eine 0,5 mm Perforation in eine Materialdicke von 19 mm Valchromat einzubringen. Ein Regelbruch ohne Werkzeugschaden, dank unseres geschützten dynan0 Verfahrens. Unsere Marktbegleiter sind nicht in der Lage diese Technik einzusetzen. Akustik Elemente mit mikrogelochten Oberflächen werden üblicherweise in einem Mehrstufen-Verfahren hergestellt. Lassen Sie es mich am Beispiel von Melamin beschichteten MDF Platten deutlich machen.

Unsere Wettbewerber benötigen dazu CPL/HPL Platten. Dabei ist ein separater Pressvorgang von harzgetränktem Träger und Dekorpapier nötig. Diese werden grundsätzlich außer Haus, in einem Fachbetrieb, mikroperforiert, das heißt es entstehen Transportwege. Anschließend leimt man sie auf zuvor gebohrte MDF Platten, wobei das Bohren und Verpressen sehr aufwändig ist.

Für Melamin Oberflächen setzen wir direktbeschichtete MDF Platten ein, die in der Kurztaktpresse mit je einem Dekorpapier vorne und hinten verpresst werden. Diese Platten, bis 19 mm Dicke, werden sichtseitig mikroperforiert und anschließend auf der Rückseite genutet – fertig. Die ästhetische Wirkung beider Verfahren ist identisch.

Dass unsere Arbeitsweise Ressourcen schont, liegt auf der Hand: weniger Transportwege, weniger Prozesstemperatur, weniger Harzanteile gegenüber CPL und HPL, kein Krafft-Papier, kein Kontaktschliff auf der Rückseite, wie bei CPL und HPL. Schlussendlich geschieht das Nuten bei uns mit Vielblatt-Sägen anstatt mit Bohrern. Dies bedeutet weniger Investitionsaufwand und mehr Leistung pro Zeiteinheit. Zugegeben, genaue Zahlen dafür existieren nicht, aber allein die aufgezählten Unterschiede überzeugen jeden Fachmann.

Website Stiftung Mercator Essen Blue SRB_w_groß.jpg

Max Q ist ein Unternehmen, das in dritter Generation geführt wird. Woher stammt das Interesse an Holzwerkstoffen?

Mein Großvater, Hartmut Lüderitz, begründete diese Tradition 1971. Er begann mit dem Handel von Furnieren und Furnierfixmaßen innerhalb Deutschlands. Beliefert wurden Türen-, Platten- und Paneel Hersteller mit sogenannten Furnierdecks, aus der Produktion von Lohn- Betrieben. Die gemesserten Furniere stellte mein Großvater bei. Die exklusiv gebundenen Fixmaß-Hersteller fertigten daraus abnehmerspezifische Qualitäten und Formate.

Konkurrenzdruck auf der Anbieterseite und Preisdruck der Abnehmer beeinflussten die Suche nach preiswerter Fertigung, schon in den 1970 Jahren. So wurden Partnerschaften mit belgischen, italienischen, jugoslawischen, indischen, brasilianischen und spanischen Lohnbetrieben für die Fixmaßfertigung aufgebaut.

Bereits Ende der 1970 Jahre wurde international beschafft und vertrieben. Mit Fall der Mauer 1989 änderte sich die Marksituation für Furnierfixmaße schlagartig. Die Furnier Epoche endete 1993, als mein Großvater das Angebot des brasilianischen Partners annahm und den Betrieb und sein Know-how verkaufte. Die Verbindung zum Holz riss nie ab, hielt sich bis heute, übertrug sich mittlerweile bis in die Enkel-Generation.

Ihr habt mit Eurem Material eine flexible, akustische Lösung entwickelt – das Hörmal. Was hat es damit auf sich und wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?

Den Anstoß zu dieser Idee gab ein französischer Kunde. Ihn störte, dass er sich mit seinen Geschäftsfreunden, beim regelmäßigen Aufenthalt in seinem Lieblingsrestaurant, nicht ungestört unterhalten konnte. Die umgebende Geräuschkulisse verhinderte den gepflegten Gesprächsaustausch, störte die Konzentration. Sie beeinflusste sogar die Verhandlungen negativ.

Mithilfe unserer mobilen Lösung – Hörmal (frz. J’écoute) konnte er den Restaurantbesitzer überzeugen. Inzwischen wurden Wand und Decke dort mit Tandem Acoustics Absorbern ausgerüstet. Die Hörsamkeit verbesserte sich erheblich. Die Kunden genießen das neue Klangerlebnis. Ihre Verweilzeiten haben sich messbar erhöht.

Hörmal_05.jpg

Material, das Ihr braucht:

Holz.

Material, das Euch bewegt:

Holz, Melamin, MDF.

Material, von dem Ihr träumt:

Holz.

Die Fragen wurden beantwortet von: Joshua Lüderitz.

Name des Unternehmens: Max Q Holzmarketing GmbH.

Die Personen dahinter sind: Ingo Lüderitz, Hartmut Lüderitz und Joshua Lüderitz.

Ihre Produkte: Tandem Acoustics.



Max Q Holzmarketing mit Sitz in Lahr im Schwarzwald hat sich in den letzten Jahren zum Experten der Mikroperforation entwickelt. Als Lohndienstleister und Erfinder von Tandem Acoustics realisieren sie mit Partnern und Kunden Projekte auf der ganzen Welt.



Max Q Holzmarketing GmbH

Am Schiessrain 13
77933 Lahr
Deutschland

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